Lebenssituation
Berufsschichten der Bewohner
10% Lehrer/Ausbilder, 5% öffentliche Angestellte, 5% Maurer, 15% Erntearbeiter (wandern in andere Provinzen zu den verschiedenen Ernten ab), 65% Arbeitslose. Für Frauen gibt es, falls sie nicht Lehrerinnen, Krankenschwestern, öffentliche Angestellte oder Hausangestellte sind, keine andere Arbeit. Hauptsächlich auf dem Land arbeiten sie nur während der Ernte.
Das Mindestgehalt liegt bei 300 Pesos, aber nur wenige erhalten es auch. Die Hausangestellten werden als Bedienstete gehalten, nur einige haben soziale Ansprüche, werden oft für eine Mindestsumme beschäftigt und werden, falls sie vom Land kommen, mit Unterkunft und Ernährung und "schwarz" bezahlt.
Die Familien
Das Hauptproblem neben der Ausbildung, der Arbeitslosigkeit und der Gesundheitsversorgung ist das familiäre Problem.
Der Familienkern besteht oft aus:
Alleinstehenden Frauen mit Kindern aus verschiedenen Verbindungen. Eltern, die die Kinder ihrer jugendlichen Töchter erziehen, da diese unverheiratet weiter mit im Haus leben.
Familien, die aus Großeltern und Enkeln bestehen, da die Kinder in große Städte abwandern, um Arbeit zu suchen und die Erziehung der Enkel den Großeltern überlassen.
Während vieler Monate bleiben die Frauen mit fünf, sechs oder mehr Kindern allein im Haus zurück, da die Männer zu den verschiedenen Ernten abwandern müssen.
Die Ausbildungsverhältnisse sind sehr prekär; viele Schulen sind keine festen Gebäude, und allen fehlt das Lehrmaterial und die Minimalausstattung wie Tafeln, Kreide, Hefte, Stifte, Lehrbücher usw. Der Sozialplan für die Ausbildung besteht, aber kommt längst nicht allen zugute.
Der Prozentsatz der Schulflucht ist sehr hoch: 20% der Schüler beenden die Grundschule, 25% erreichen das 7. bis 9. Schuljahr, 25% beenden die Mittelstufe, 90% der Schüler, die einen Abschluss haben, wandern in die Provinzhauptstadt oder andere Städte ab, um zu arbeiten. Nur wenige beginnen ein Universitätsstudium, 30 % sind Analphabeten. Nicht an allen Schulen wurde der dritte Zyklus der Grundausbildung eingeführt. Hiervon betroffen sind hauptsächlich Schulen auf dem Lande; die Schüler haben keine Möglichkeit, einen Abschluss zu erlangen.
Gesundheitswesen
Das ganze weitläufige Gebiet befindet sich in einer extrem schwierigen Situation, was die gesundheitliche Versorgung betrifft. Es fehlen überall professionelle Ärzte, Krankenpfleger, Krankenschwestern, Sanitätsposten und Erste-Hilfe-Säle.
Die schlechten Straßen, die extreme Armut und die Entfernungen zu den großen Städten, wo sich die Krankenhäuser befinden, zudem die totale Unwissenheit auf dem Gebiet der Gesundheitsvorsorge, sind die Hauptgründe der hohen Säuglingssterblichkeit und die der Mütter, ferner des menschlichen Leidens, das des geringsten Schutzes und der minimalsten Fürsorge entbehrt.
Es gibt eine große Anzahl an Krankheiten, endemisches wie Chagas-Mazza, Tuberkulose, Syphilis, Magendarmkrankheiten, Leberkrankheiten, parasitäre Erkrankungen, Herz- und Nierenkrankheiten, Alkoholismus. Der Großteil sind Folgen der Unterernährung, der fehlenden persönlichen Hygiene, des fehlenden Wassers, das oft nicht trinkbar ist.
Die Unterernährung der Kinder ist enorm: 40 % der Kinder unter vier Jahren leiden an starker chronischer Unterernährung, und auch 40 % der über Vierjährigen leiden an starker Unterernährung.
Es wurden Sanitätsposten von der Regierung geschaffen, ohne die notwendigen Ausrüstungen, ohne kompetentes Personal für die Patienten. In den Pfarreien und Missionszentren wurden von der Caritas kleine Verteilerstellen eingerichtet, um die schwere Situation, national und provinzial, etwas zu erleichtern.